Tanz, Theater und das Spiel mit dem Glück:

Das erste Kurhaus 1841 – 1850

Den Zwillingsbrüdern François und Louis Blanc verdanken wir die Errichtung des ersten Kurhauses der Stadt, erbaut in den Jahren 1841 bis 1843. Der klassische Bau entstand nach Entwürfen des Münchner Architekten Jean Baptiste Métivier. Darin befanden sich neben einer Spielbank auch Ballsäle, ein Restaurant sowie eine große Terrasse zum Kurpark hin. Internationale Kurgäste kamen nach Homburg und vergnügten sich im Kurhaus bei Glücksspielen, Bällen, Theater- und Opernaufführungen. Ein Brand im Jahr 1860 zerstörte den Ostflügel des Kurhauses. Da die Stadt zu diesem Zeitpunkt bereits als einer der führenden Spiel- und Kurorte Europas galt, entschlossen sich die Gebrüder Blanc im Zuge der Reparaturarbeiten zu einer großzügigen Erweiterung des Gebäudes.

Prachtbau im Stil der Neorenaissance:

Das zweite Kurhaus 1863 – 1945

Im Rahmen der Bauarbeiten für das zweite Kurhaus fügte der belgische Architekt und Vertreter des Eklektizismus Jean-Pierre Cluysenaar die vorhandenen Säle des ursprünglichen Gebäudes zu einem langgestreckten Mittelbau zusammen, den er durch eine Galerie verbreiterte. An beiden Enden entstanden ausladende Seitenflügel, die dem Gebäude ein schlossähnliches Aussehen verliehen. Die Fassade gestaltete Cluysenaar im Stil der Neorenaissance. Das zweite Kurhaus wurde im Jahr 1863 fertiggestellt. Neben der Architektur verfügte es über eine üppige Innenausstattung aus Marmor, reichen Vergoldungen, Malereien und geschmackvollen Möbeln. So trug der Spielsaal im linken Flügel des Gebäudes den Namen „Goldsaal“. Bekannt war das Kurhaus auch für sein elegantes Theater, das gut ausgestattete Lesekabinett und das hervorragende Restaurant.

Bis zum Ende der Monarchie im Jahr 1918 nutzten insbesondere Kurgäste das Kurhaus. Erst mit Beginn der Weimarer Republik war das Kurhaus offen für alle und damit auch für die breite Bevölkerung von Bad Homburg. Zuvor waren sie dort vielfach als Bedienstete tätig. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, im März 1945, brannte das Gebäude nach einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern nieder.

Zweckbau zur Nachkriegszeit:

Das dritte Kurhaus 1952 – 1984

Mehr als eine Ruine des zweiten Kurhauses blieb der Stadt nach dem Bombenangriff im März 1945 nicht. Ein Wiederaufbau wäre durchaus denkbar gewesen, die Entscheidung fiel jedoch auf einen modernen Neubau. Die Ruine wurde abgerissen, am 2. September 1950 wurde der Grundstein für das neue Kurhaus gelegt. Nach den Plänen des Architekten Bartels, Schweitzer und Hufnagel lag der Schwerpunkt der Nutzung nun auf Tagungen und Kongressen.

Postmodernes Kur- und Kongresszentrum:

Das vierte Kurhaus 1984 – heute

Mit der wachsenden Bedeutung der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe als Wirtschaftsstandort und Tagungs- und Kongressstadt stiegen gleichermaßen die Anforderungen an das dritte Kurhaus. Die Planungen für den Neubau des Kurhauses wurden 1978 an die Architektengemeinschaft Fischer-Glaser-Kretschmer vergeben, welche den Abriss und den Neubau als postmodernes Kur- und Kongresszentrums vorsahen. Nach der Grundsteinlegung am 13. März 1982 und einer zweijährigen Bauzeit wurde der Neubau im April 1984 dem Publikum übergeben.